Finger weg von falschem Werkzeug!

Neues aus dem Schwarzwald! Letzte Woche haben wir euch ja schon darauf hingewiesen, was die Schwarzwälder für Scherzkekse sein können. Und auch diese Woche möchten wir euch eine Werbung vorstellen, die vor Augenzwinkern kaum geradeaus gucken kann. Die Firma Wiha hat nämlich laut Pressemitteilung festgestellt, dass Frauen immer häufiger „Gefallen an kraftvollem Zupacken mit Bohrmaschine, Säge und Schraubendreher“ finden, „während die Männerwelt mit stolzgeschwellter Brust Herd und Kulinarisches erobert“. Mal abgesehen von der pompösen Wortwahl kann man dieser Feststellung durchaus folgen. Der Anteil von Frauen unter heimwerkenden Menschen ist die letzten Jahre enorm gestiegen. Was mich persönlich anbelangt: Ich koche sehr gern und bin heilfroh, dass mir meine Große (9 Jahre) im Sommer beim Renovieren behilflich gewesen ist. Streichen, Schränke zusammenbauen, Schleifen – alles kein Problem für sie. Aber Dank der Firma Wiha wissen wir beide nun, dass wir das ganz und gar falsch angegangen sind. Wir hätten ihr vorher das violette und pinke Werkzeug aus der Spezialserie von Wiha kaufen müssen und somit „Hingucker in jeder Werkzeugkiste“ erwerben. Wobei wir noch froh sein können. Hätten wir die drei Schraubendreher gehabt (Was ne Auswahl!), hätten wir uns nicht auf ein Farbdesign verlassen können, „das Verwechslungen mit herkömmlichem Handwerkzeug ausschließt und damit vor männlichem Zugriff ‚schützt‘“, weil ich ja auch schon mal ganz gerne pink trage und pinke Sachen mag. Die sind doch „tabu für Männerhände“! Was da alles hätte passieren können!

Die Tatkraft von Frauen beim Heimwerken würdigen und neue Zielgruppen ansprechen sollte 2014 irgendwie anders aussehen.

Nils Pickert