Schaufensterpuppen bei GNTM

Heidi Klum inszeniert ihre Nachwuchsmodels als stumme, leblose Schaufensterpuppen – in genau der Woche, in der das Institut für Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI, Bayrischer Rundfunk) in einer repräsentativen Studie beweist, dass GNTM Essstörungen fördert.

Die Wissenschaftler*innen des IZI sehen eine „krankmachende“ Logik in der Model-Sendung: „Das erstrebenswerte Ziel ist es, die eigentlichen Wahrnehmungen, Gefühle und Bedürfnisse zurückzustellen, um sich perfekt an die Anforderungen und Normen anderer anzupassen und sie in ihrem Anliegen nicht zu stören“, schreiben sie. „Empfindungen wie Müdigkeit und Kälte oder Gefühle wie Scham, Ekel, Wut oder Angst müssen unterdrückt werden.“ (Quelle: Spiegel Online) Wenn man seine eigenen Gefühle unterdrückt, bleibt einem innerhalb der Anpassung an Normen nur die Züchtigung des eigenen Körpers, um sich als handlungsfähiges Wesen zu spüren. Diese Züchtigung kann in eine Sucht führen: Das Hungern wird dann zur einzigen Möglichkeit, sich als autark und mächtig zu spüren.

GNTM vermittelt Mädchen, dass Macht nur über die größtmögliche Anpassung zu erreichen ist: Bis zum kompletten Verschwinden als meinungsstarker Mensch. Bis zur stummen Schaufensterpuppe. Deshalb haben wir nicht nur kein Foto für Heidi – wir forden die Aufnahme der Sendung in den Index der jugendgefährdenen Medien.

heidiwatch-ohne-worte

Bildzitat: Kristian Schuller, GNTM, http://www.prosieben.de/tv/germanys-next-topmodel/bilder/staffel-10/episode-11/glatzenshoot-originale


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