Liebe Menschen, noch immer sieht man draußen beim Einkaufen selbsternannte Revolutionäre, die sich im Gemüseladen Weintrauben in den Mund stecken, jede Avocado abtasten, zehn Pack Toilettenpapier mitnehmen und keinen Abstand einhalten. Hier einmal kurz und charmant alle Regeln für sie, damit wir alle schnell wieder unsere Omis drücken und die Kinder in die Schulen dürfen. BITTE TEILEN!
Hygiene ist in diesen Zeiten besonders wichtig. Bitte wasche deine Hände regelmäßig für 20-30 Sekunden. Huster und Nieser gehören in die Armbeuge. Berühre in der Öffentlichkeit bitte nicht deine Schleimhäute im Gesicht – also deinen Mund, deine Augen oder deine Nase.
Zur Risikogruppe gehören nicht nur Omis und Opis, sondern auch Menschen mit Behinderung, Menschen mit Vorerkrankungen oder mit chronischen Krankheiten. Wenn es dir möglich ist, biete Menschen aus der Risikogruppe deine Hilfe über Telefon, SMS, Mail oder einen Zettel im Hausflur an. Danke!
Wenn wir alle hamstern, bricht Panik aus. Wir können deine Sorge verstehen – aber wenn wir unsere Angst angehen und vernünftig einkaufen, können Engpässe erst gar nicht entstehen. Kauf Vorrat für maximal zwei Wochen ein, wie es die Regierung empfiehlt.
Social distancing – also die Unterlassung des direkten Kontakts zu anderen Menschen – hilft dabei, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. So kann sich unser Gesundheitssystem besser um Erkrankte kümmern. Wenn möglich, bleib zuhause.
Viele Familien müssen zusätzlich zu ihren Einschränkungen im Arbeitsleben die ganztägige Kinderbetreuung übernehmen, da Schulen und Kitas geschlossen sind. Solltest du nicht zur Risikogruppe gehören und keine Kinder haben, kannst du Freund*innen bei der Betreuung unterstützen.
Pandemien zeigen die systematische Unterdrückung von Menschen auf. Personen, die im Bereich Pflege oder sonstigen Niedriglohn-Bereichen tätig sind, verdienen in Deutschland leider mitunter am wenigsten. Besonders diese Gruppen können meist ihre Arbeit nicht problemlos niederlegen und sind tagtäglicher Ansteckungsgefahr ausgesetzt. Wenn du kannst, frag sie, was sie jetzt an Unterstützung brauchen.
Freiberufliche Künstler*innen aber auch Eigentümer*innen von kleinen Ladengeschäften, Lebensmittelmärkten oder Restaurants werden unter der Isolation der Bevölkerung wirtschaftlich leiden. Wenn du kannst, unterstütze diese Unternehmen finanziell – zum Beispiel durch den Erwerb von Gutscheinen.
Isolation und Quarantäne führen vermehrt zu Fällen von häuslicher Gewalt oder Missbrauch. Sei aufmerksam und achte auf deine Umwelt. Hilfetelefon häusliche Gewalt: 0800 116 016, Telefonseelsorge: 0800 11 10 111 oder 11 10 222, Kinder- und Jugendtelefon: 0800 11 10 333, Sucht- und Drogenhotline: 01805 31 30 31
Wenn dir die Decke zuhause auf den Kopf fällt, mach einen Spaziergang. Die Sonne scheint, die Vögel zwitschern. Fahr ein Stück mit dem Rad. Aber: Halte dich von großen Menschenmengen fern und meide geschlossene Räume mit vielen Personen.
Wenn du müde bist, mach ein Nickerchen. Wenn dir langweilig ist, entdecke ein altes Lieblingshobby wie Malen, Hörbücher hören, Briefe schreiben, Tagträumen oder zu deinem aktuellen Lieblingssong einen verrückten Tanz choreographieren. Dennoch: Isolation kann auf die Psyche schlagen und zu einer Depression führen. Es hilft, wenn du dich um Freund*innen oder Familie kümmerst, und es ist total okay, auch um Hilfe zu fragen. Manche Therapeut*innen bieten sogar Unterstützung via Video an.
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