Aus dem Land der hellblauen Jäckchen und pinken Püppchen

Weltweit schreitet die weibliche Emanzipation voran, nur ein Land im Norden Europas leistet noch beharrlich Widerstand. „Mit uns nicht!“, schreit es in schrillen Farben in die Welt hinaus. „Weiblein und Männlein sind nun mal verschieden, das lässt sich doch nicht leugnen!“ Olympia sei Dank, das tapfere Land zeigt es nun der ganzen Welt: Mädchen tragen pink und Jungs hellblau, so wie der Herr es für sie vorgesehen hat. Wo kämen wir hin, wenn man die Unterschiede nicht mehr deutlich macht? Schlimm genug, dass Frauen schon Hosen tragen dürfen. Da bemüht man sich Tag aus Tag ein, das schwache Geschlecht aus Führungspositionen herauszuhalten, es zurück an den Herd zu holen, es schlechter zu bezahlen, Mädchen mit Püppchen und Knaben mit Klötzchen spielen zu lassen und dann so eine Provokation: Die Welt zeigt sich in gleichmacherischem Unisex, mal dunkelblau, mal weiß-blau, mal schwarz-weiß, blau-weiß oder rot-weiß. Gut, dass die deutsche Trutzburg noch Designer vom Schlage Bogners kennt, die wissen, wo der Hammer hängt!

Andreas Baumgart