Blanca Fernandez

Zur Sommerpause möchte ich euch mein ganz persönliches role model vorstellen, ohne das es Pinkstinks nicht geben würde. Dabei lässt sich unsere zweite Pinkstinks-Vorsitzende und Theaterpädagogin so schwer feiern. Es scheint für sie völlig normal zu sein, was sie für uns alles ist: Immer, wenn mir bei ihren Aufführungen die Tränen in den Augen stehen, winkt sie ab, als könne das jede*r.

Hier also eine Ode an meine engste Pinkstinks-Mitarbeiterin, sehr liebe Freundin und grandiose Theatermacherin Blanca Fernandez. Von Blanca hört ihr nicht so oft, die Hamburger Sozialarbeitsszene und Schulen kennen sie jedoch gut: Das Stück „Vielfalt ist Schönheit„, das sie zusammen mit Manuela Stange für 7. Klassen und aufwärts spielt, wird teilweise von einzelnen Schulen mehrfach gebucht. Sehr gerne redet sie danach mit den Kindern über Schönheitswahn und Medien.

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Wenn wir alle am Wochenende zusammen sitzen und panisch überlegen, wie wir eine bedrohte Kampagne retten können, kommt die Lösung ganz ruhig und nebensächlich von ihr aus der Hüfte geschossen. Überhaupt ist es Blanca, die die zündenden Ideen für Pinkstinks hat. Ohne ihre Beratung, ruhige Stimme und ihren wunderbaren Humor hätte ich Pinkstinks nicht initiieren und über die letzten zwei Jahre leiten können. Jede Kampagne, jedes Problem muss für mich erst mal durch Blancas Kopf, bevor ich mich damit sicher fühle – sie ist einfach die Bedachtere von uns beiden. Wenn sie bei ihren Aufführungen hinterher von Pädagoginnen gelobt wird, wie mutig sie sei mit ihrem nicht normdünnen Körper auf die Bühne zu gehen, lächelt sie entspannt und nimmt das unbewusste Abwerten nicht persönlich. Dieses gesellschaftliche Bild, das nicht-normdünne Körper als falsch diskriminiert, thematisiert sie dafür in ihren Stücken.

Schaut selber: Über ihre schauspielerische Leistung muss ich nichts sagen. Für mich gehört sie in ein Ensemble eines großen Hauses oder ins Fernsehen, aber davon will sie nichts hören. Blanca ist einfach begnadet in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Neben der Pinkstinks-Arbeit ist sie Theaterpädagogin an einem Gymnasium, davor war sie lange Sozialarbeiterin an Brennpunkt-Schulen. Als Spanierin mit zwei halb-türkischen Kindern weiß sie, wie es ist, in Deutschland Migrationshintergrund zu haben.

Sie schreibt gerade an einem Stück für Grundschulen, das Gender-Marketing thematisiert. Als sie mir die Story erzählte, musste ich schon wieder heulen: Ich bin einfach voller Ehrfurcht vor ihrer Arbeit, ihrer Kreativität und ihrem Talent. Sie ist meine ganz persönliche Heldin und ich bin dankbar, dass ich sie als solche mit vielen Schulkindern teilen darf: Durch unsere Förder*innen und Spender*innen, der Bewegungsstiftung und dem Fond Soziokultur, die unsere Theaterarbeit ermöglichen.

Stevie Schmiedel