Lea Gericke: Anadismissed. Meine Kampfansage an die Magersucht

Lea Gericke: Anadismissed. Meine Kampfansage an die Magersucht

Sie galt als chronisch krank und austherapiert. Schnörkellos und ohne Kompromisse berichtet Lea von ihrer Essstörung. Von der täglichen Tortur, der Scham und dem Hass gegen sich selbst. Von der Hoffnungslosigkeit und von der Ausweglosigkeit.

 

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Über dieses Buch

Meine Kampfansage an die Magersucht

Es gab für mich 12 Jahre lang nichts als meine Magersucht. Morgens stand ich auf, nur um Kalorien zu verbrennen. Liegen bleiben war keine Option. Was, wenn ich eines Morgens einfach nicht mehr aufwache? Der Gedanke daran hat mich nicht erschreckt – dann wäre zumindest endlich alles vorbei… Die furchtbare Leere, der Selbsthass, die Verzweiflung, die Ohnmacht.“

Sie galt als chronisch krank und austherapiert. Schnörkellos und ohne Kompromisse berichtet Lea von ihrer Essstörung. Von der täglichen Tortur, der Scham und dem Hass gegen sich selbst. Von der Hoffnungslosigkeit und von der Ausweglosigkeit.

Sie wog nur noch 27,1 Kilogramm, hatte einen BMI von 9,9 und wurde über eine Magensonde ernährt. Die porösen Knochen brachen, der körperliche Verfall schritt voran. Sie verlor den Kontakt – nicht nur zu ehemaligen Freunden, auch zu den Eltern und ihrem Bruder. Die Familie drohte unter dem Terror der Essstörung zu zerbrechen.

Lange Jahre schien keine Besserung in Sicht. Was bliebe, wenn sie die Krankheit losließe? Das war die alles beherrschende Frage.

Doch ihr gelang, was keiner mehr für möglich hielt. Schritt für Schritt, ganz langsam und behutsam, tastete sie sich aus der Krankheit heraus. Sie lernte erneut zu leben, zu lachen und zu lieben. Heute kann Lea offen zu ihrer Vergangenheit stehen. Sie weiß, was sie durchlebt und was sie daraus gelernt hat.

Die Magersucht, sie war der größte Fehler meines Lebens. Sie hat mich meiner Jugend beraubt und meiner Gesundheit. Sie hat mein Leben diktiert, mich entmündigt. Sie hat meinen Selbstwert zu Boden getreten und ist darauf herumgetrampelt.“

Mit Einblicken in die Krankenakten der insgesamt vier Klinikaufenthalte, die eindrücklich die Diskrepanz zwischen der Eigen- und der Fremdwahrnehmung einer Suchterkrankten widerspiegeln.