Schon wieder ein Preis? Ja, aber diesmal einen für Werbung, die mit Geschlechtsstereotypen bricht! Der Pinke Pudel.
In Deutschland gibt es mehrere Negativ-Preise, die Produzent*innen sexistischer Werbung beschämen sollen: „Der zornige Kaktus“ der Frauenrechtsorganisation TERRE DES FEMMES oder „Der goldene Zaunpfahl“ für Gender-Marketing um die Aktivist*innen Anke Domscheit-Berg, Sascha Verlan und Almut Schneering. Gerade letzterer bekam in diesem Jahr eine hohe Presseaufmerksamkeit, zu Recht: „Gewonnen“ hatte der Klett-Verlag mit seinen stereotypen Lesebüchern „für Mädchen“ und „für Jungen“.
Uns bei Pinkstinks fehlte jedoch noch ein Positivpreis, der progressive, mit solchen Geschlechtsrollenstereotypen brechende Werbung prämiert. Die Filmfestspiele von Cannes haben seit 2015 ihren „Glass Lion“, den Löwen, der mit Gender-Klischees bricht. Lions-Chef Philip Thomas artikulierte 2015 erstmals die große Verantwortung, die Kreative in der Werbung tragen:
„Creativity has the power to change culture, and the wider world, in a deeply positive way. So rewarding creative work that fights to address the (mis)representation of gender in marketing communication is something we hope will lead to real change across the industry and society.“
Der Glass Lion prämierte zum Beispiel die Always – Like A Girl Werbung, die zeigt, wie oft Mädchen unterschätzt werden. Im Rahmen des Monitorings und der Werbemelder*in beschäftigen wir uns täglich mit sexistischer Werbung und skandalisieren diese im Netz. Wir alle wissen jedoch, wie wichtig auch Lob und positive Motivation für Veränderung ist.
Mit positiver Energie Sexismus bekämpfen
Zusammen mit dem Gesamtverband Kommunikationsagenturen, dem Dachverband vieler renommierter deutscher Werbeagenturen, kamen wir so auf die Idee, einen deutschen Positivpreis zu vergeben: Um jene zu prämieren und zu ermutigen, die moderne Geschlechterrollen und Brüche mit Stereotypen feiern. In Deutschland nennt man emanzipierte Männer abfällig „Lila Pudel“. Das werten wir doch gerne positiv auf: Unsere pinken Pudel sind stolz darauf, mit Geschlechtsrollenstereotypen zu brechen.
Jetzt mitmachen!
Mach mit uns sende uns dein Positivbeispiel progressiver Werbung zu! Unter den Einsendungen verlosen wir Karten für die Verleihung des Pinken Pudels in Hamburg.
Die Verleihung in Hamburg wird ein glamouröses Event: Katja Eichinger wird die Jury moderieren, die (außer uns) aus Stefanie Lohaus vom Missy Magazine und den Werbeprofis Sabine Cole (Hamburg) und Dr. Ralf Nöcker (GWA, Frankfurt) bestehen wird. Die Rapperin Finna wird auftreten (wir freuen uns!) und die Kolumnistin Julia Karnick und der Diversity Coach Robert Franken werden knackige Redebeiträge bringen. Danach gibt es Zeit für Vernetzung von Werber*innen- und Femiszene bei guter Musik und hoffentlich viel Presseaufmerksamkeit für unseren Pinken Pudel.
bento und Missy Magazine sind unsere offiziellen Pressepartner*innen und werden uns über die nächsten Monate begleiten. Gemeinsam wollen wir eine positive Bestätigung anti-sexistischer Werbung in den Mainstream tragen, damit solche Werbung häufiger wird:
https://youtu.be/Uoq01LYVlbs
Wir freuen uns, wenn ihr auf die Suche geht (einfach wird es nicht!) und uns Werbung einschickt, die wir nominieren können. Lieben Dank!
Manch eine*r wird erschrecken: Wird Pinkstinks jetzt zu kuschelig mit der Industrie? Wir können euch versichern, dass der Stunk, der die Werbemelder*in generiert, noch immer überwiegt. Nicht umsonst hat uns der Tagesspiegel gerade zu den „Chef-Lobbyisten des Anti-Sexismus“ ernannt. Aber wenn die Industrie nach fünf Jahren Stunk bereit ist, mit uns gemeinsam einen Pinken Pudel zu feiern, sind wir schon ein großes Stück weiter. Und das finden wir großartig.
Lieben Dank! Euer Pinkstinks-Team