Elise Andrew

Die britische Evolutionsbiologin und Bloggerin Elise Andrew ist unser Role Model des Monats März. Nicht nur hat sie aus ihrem Talent, bemerkenswerte Wissenschaftsfakten zu sammeln und anschließend zu bebildern, eine der beliebtesten Facebookseiten überhaupt geschaffen, sondern fordert wie nebenbei noch jeden Tag Rollenklischees und Gendermythen heraus. Als sich Elise im März 2013 einen privaten Twitteraccount zulegte und in der Beschreibung über sich preisgab, dass sie hinter IFLS steht, waren vor allem männliche Twitternutzer sehr überrascht. Was dann geschah, lässt sich unter dem Schlagwort „freundlich-anbiedernder Sexismus“ zusammenfassen. Minütlich trudelten in Elises Timeline Nachrichten von Männern ein, die sie „total süß“ oder „heiß“ fanden, ihr Heiratsanträge machten und es im allgemeinen gar nicht fassen konnten, dass sie nicht nur Verstand besäße sondern auch noch ansehnlich aussehe.

Elise Twitter

Als Elise dazu schließlich bemerkte „Praktisch jeder Kommentar hier ist darüber, wie schockierend es ist, dass ich eine Frau bin. Haben wir wirklich 2013?“ folgten die üblichen Rechtfertigungsstrategien. Warum sie denn das ganze bitteschön nicht als Kompliment betrachten könne, wurde sie gefragt – wie einfallsreich herablassend.

Inzwischen unterschätzen nur noch wenige Elise Andrew. Neben ihrer wissenschaftlichen Arbeit und dem Bloggen hält sie überall auf der Welt Vorträge und debattiert über das, was ihr wichtig ist. Der sexistische Tonfall ihr gegenüber hat sich von generös in offen feindselig geändert, was Elise nicht davon abhält, weiterhin ihrer Arbeit nachzugehen. Weil sie findet, dass jeder Mensch wissen muss, wie spannend Naturwissenschaften sind, postet sie auf Facebook immer wieder niedrigschwellige Anreize, sich mit ihnen zu beschäftigen, und macht sie so jedem zugänglich.

Da bleibt nur zu sagen: F*cking great!