Foto: Markus Abele

Es weihnachtet

 

Als unser Lieblingsfotograf Markus Abele den Entwurf für diese Weihnachtskampagne präsentierte, musste ich vor Aufregung mit den Füßen trommeln und kam aus dem Lachen nicht mehr heraus. Natürlich wünscht sich niemand von uns, dass Männern in dieser Welt der gleiche Care-, Haushalts- und „es allen schön“-machen-Zwang aufgedrückt wird wie ihn Jahrhundertelang Frauen empfunden haben und es noch immer tun. Aber dieses Bild drückt die Absurdität aus, dass es 2018 leider noch immer hauptsächlich Frauen sind, die sich um Weihnachten kümmern. Sonst müssten wir nicht losprusten, wenn uns ein normschöner Werbemann betroffen und genervt seine Haushalts-Belastung mitteilt.

Diese Karte könnt ihr ab heute im Pinkstinks-Shop bestellen! Wenn ihr zum Jahresende Karten verschicken möchtet oder aber müsst (Verpflichtungen und so), dann passt diese doch perfekt: Damit wünscht ihr geruhsame Feiertage, bei denen jede*r einen gerechten Teil mitträgt! Am liebsten immer und nicht nur zum Fest. Und sie zeigt, dass sich auch in der Werbung Geschlechterrollen dringend ändern müssen.

Auf Werbeprofi Markus Abele ist immer Verlass, wie bei dieser Kampagne. Wenn ich eine raue Idee habe, was ich möchte, guckt er meist sehr skeptisch, legt den Kopf schief und sagt: „Hm.“ Ein paar Tage später bekomme ich einen genialen Entwurf, der meine Grundidee um die Ecke denkt und auf das nötige professionelle Niveau bringt. Aber auch von Markus bekamen wir neulich ein großes Lob: „Eigentlich entwickelt ihr die Prototypen diversitärer Kampagnen.“

Und das stimmt. Wir bekamen für unsere Bikini-Kampagne diesen Sommer, die Außenwerber Wall an Leuchtwänden bundesweit zeigte, von der Werbefachzeitschrift „Horizont“ begeistertes Presseecho nach dem Motto: Wenn die kleinen Pinkstinks so geile Werbung baut, wieso eigentlich nicht die Großen? Unsere Poster „Sexy yes / Sexism no“ sowie „Gendermarketing wirkt länger, als man denkt“ sind beide in mehreren Schulbüchern gelandet und fahren in öffentlichen Bussen durch die Gegend.

Die Fotos zu „Not Heidis Girl“ wurden zu Stickern und Postern, von denen wir Zehntausende an Schulen verschickt haben. Alle diese Kampagnen sind mit Markus entstanden. Auch unsere Bierdeckel hat er designt, die ihr zu Weihnachten wieder im Shop bestellen könnt.

Deshalb ist es aktuell zur Weihnachtszeit so wichtig, darauf hinzuweisen, was Werbung auch im Sinne von Geschlechtsrollenstereotypen bedeutet: Wenn sie Lego Friends bekommt und er Ninja Go; wenn sie mit Barbie und er mit dem Boxsack spielen darf ist die Botschaft immer dieselbe. Sie ist technisch nicht kompetent, weniger stark und wird lieber leise und süß wahrgenommen während er auf den Tisch hauen darf, mehr Macht hat und ihm später auch mehr Gehalt zusteht.

Deshalb könnt ihr auch diese Karte im Shop bestellen!

Dass wir das alles gemischter und progressiver sehen möchten, das wird sich auch 2019 nicht verändern. Dafür bleiben wir laut. Und werden weiter versuchen, zu zeigen, dass Werbung besser geht – und die Prototypen dazu erstellen. Mit euer Hilfe! Danke!

Ganz lieben Gruß und eine schöne Vor-Glitzerzeit wünschen wir euch!

Eure Stevie und Team

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