Schon als ganz junge Frau, mit Anfang Zwanzig, brannte Gabi Hensler für feministische Themen: Sie gründete damals den EMMA-Club Dortmund. Die Themen ihrer damaligen Mitstreiterinnen, meist ältere Frauen, waren jedoch nicht ganz die ihren, sie wollte schnell viel bewegen und ihre Energie nutzen. Das tut sie bis heute. Als alleinerziehende Mutter wurde sie kurzzeitig leicht gebremst, aber nachdem die Lütten flügge waren, konnte auch sie wieder Gas geben. Erst gründete sie das Bündnis Dortmunder Frauen, das ganz vielfältige feministische Organisationen versammelt. Dann übernahm sie die Koordination der Dortmunder Städtegruppe von TERRE DES FEMMES, aus der erst Hollaback! Dortmund, später ProChange hervorgingen. Ihre Koordinationsfunktion hat sie gerade abgegeben um sich voll ProChange zu widmen.
Von ProChange war dieses Jahr öfter in den sozialen Netzwerken zu lesen: Ihre Petition an die öffentlich-rechtlichen Sender, endlich angemessen über Sexismus aufzuklären, startete kurz nach dem #aufschrei und der Sexismus-Debatte um Brüderle und Himmelreich. Dort schrieb sie: „WIE das Thema, vor allem auch im Fernsehen, diskutiert und dargestellt wurde, ist furchtbar und unangemessen. Da wurde gespottet, gewitzelt, verharmlost, für unwichtig erklärt. Es wurde reißerisch die allgemeine Sensationslust bedient.“ Mit einem Brief an den Intendanten Volker Herres von der ARD wurde die Petition, die über 3000 Menschen unterzeichnet hatten, übergeben. Der ZDF-Fernsehrat tagte am 18. Oktober 2013 zur Petition und der Sexismus-Debatte, und lehnte die Beschwerde als unbegründet ab.
„Wir werden weiter machen“, sagt Gabi. Als gelernte Verwaltungsangestellte kann sie gut mit Behörden, der Stadtverwaltung und anderen Gremien. „Wir werden weiter nerven, auf Übergriffigkeiten aufmerksam machen, zum Protest gegen sexistische Werbung und Berichterstattung aufrufen.“ Wir freuen uns. Auf der Petitionsseite gibt ProChange an, wie man sich bei den Fernsehsendern über sexistische Inhalte beschweren kann: Nämlich hier und hier.
Die Petition wurde gemeinsam mit der Twitter-Aktivistin @TochterEgalias formuliert und geführt, die wir hier gleich mitfeiern. Danke für eure Arbeit!