Bilder wie die der „Starke Generationen“ Kampagne der Caritas sehen wir (leider) nicht so oft – und freuen uns dementsprechend. Denn mit seinen Motiven gelingt es dem Fotografen Heiko Richard Vielfalt jenseits abgestandener Stereotypisierungen unaufgeregt und mit großer Selbstverständlichkeit in Szene zu setzen. Das ist keine Kleinigkeit. Gerade wenn es um neue Bilder und das Durchbrechen von klischeebehafteten Seegewohnheiten geht, werden Kampagnen oft bemüht politisch und wenig produkt- oder ideenbezogen. Also Vielfalt um der Vielfalt willen. Diversität als Inszenierungsauftrag. Nicht, dass ihr uns falsch versteht: Solche Kampagnen sind auch großartig, wir feiern sie und werden sie euch hier immer wieder vorstellen. Trotzdem freuen wir uns noch ein kleines bisschen mehr über Kampagnen, die es schaffen, konkrete Dinge oder Anliegen zu bewerben. Dann wirkt das, worum wir seit Jahren ringen, plötzlich nicht mehr wie ein schwer zu realisierender Spezialauftrag, sondern wie etwas sehr Übliches. Im Sinne von: Selbstverständlich bewerben wir die Themen Generationengerechtigkeit, Solidargemeinschaft, Fachkräftemangel und Integration divers. Wie denn auch sonst?!
Dafür muss dann im Zweifelsfall auch nicht alles auf links gedreht werden.
Stattdessen achtet man darauf, nicht in völlig offensichtliche Geschlechternormierungsfallen zu tappen – offenbar etwas, von dem zu viele Werbetreibende überfordert sind – und landet so endlich in der Gegenwart an,
anstatt wie Kaufhof neulich die Leute mit einem Mutti Regal zurück in die Vergangenheit zu schicken. Gerne mehr davon.