Geschlechterrollen mit Prinzenrolle

Dass der Trend zum Gender-Marketing ungebrochen ist, haben wir euch hier schon diverse Male gezeigt – oft mit sehr drastischen Beispielen, bei denen man sich wirklich fragen muss, was heutzutage eigentlich noch ein Geschlecht haben muss.

Gender-Marketing wird jedoch nicht nur von Unternehmen betrieben, die sich mit Haut und Haaren der Pinkifizierung verschrieben haben (Gruß an Ferrero!), sondern auch von solchen, die einfach nur finden, dass sie mit der Werbung für ihr Produkt mal in der Gegenwart ankommen sollten weil sie womöglich ein bisschen altbacken wirkt. Andere Firmen mögen vielleicht gerade dabei sein, Geschlechterbilder zu diversifizieren und dem Gender-Marketing abzuschwören,

https://www.youtube.com/watch?v=UODRBzHQYkM

aber gerade Firmen, die sich als „Traditionsunternehmen“ verstehen, setzen nicht auf radikal-innovative Werbung, sondern auf eine Art Hipness-Surrogat. Das ist dann nicht wirklich cool, fühlt sich aber für die Beteiligten so an. Griesson – de Beukelaer sind mit ihrem Produkt Prinzenrolle dafür ein Beispiel. Die dazugehörige Werbung war nie übermäßig von Pinkifizierung und Sexismus geprägt. Aber in letzter Zeit hat man das Gender-Marketing für sich entdeckt.

https://www.youtube.com/watch?v=XImUxDiPnjc

Mädchen sind die, die Liebeskummer haben und Trost brauchen.

https://www.youtube.com/watch?v=JK5vhPjx_ws

Jungs sind die, die vor „dem Ritt ihres Lebens“ stehen, aktiv sind und ein bisschen Ermutigung brauchen. Mädchen sind so *schnüf*. Jungen sind so *yeah*. Selbstverständlich spricht deshalb auch eine Frau den Clip für Mädchen und ein Mann den für Jungen. Flankiert wird das Ganze von entsprechenden Bildern in den Sozialen Medien.

Prinzenrolle

Wir finden das ausgesprochen schade, weil wir den Eindruck haben, dass viele Unternehmen diesen Weg gehen. Es ist ein schleichender Prozess, durch sie sich mit ziemlich gestrigen Rollenbildern heute anschlussfähig machen wollen und dabei leider überhaupt keine Vision für morgen entwickeln. Für mehr Viefalt und einen Blick über den Tellerrand der Geschlechterklischees hinaus.