GNTM-Protest: Ihr seid spitze!

 

So schnell geht das! Letzten Donnerstag stellten wir statt Heidiwatch eine Petition an die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) ein, GNTM als jugendgefährdend einzustufen. Schon nach einer Stunde, in der ihr wie verrückt unterzeichnet habt, meldete sich der MABB: Sie werden die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM)

beauftragen, die Sendung erneut zu prüfen! Die Prüfung wird einige Wochen dauern, aber sie ist auf dem Weg. Wir werden trotzdem weiter Unterschriften sammeln, damit die Prüfung das richtige Ergebnis bringt: GNTM = JUGENDGEFÄHRDEND.

Während die KJM also prüft und wir in die letzte Woche GNTM für dieses Jahr gehen, schauen wir doch mal, was diese Staffel sonst so an Protest passiert ist:

Eins von Deutschlands größten Netzportalen, web.de, publiziert wöchentlich einen Text über die verachtenswerte Übergriffigkeit und Erniedrigung der Nachwuchsmodels bei GNTM. Die Texte lesen sich, als hätten die Redaktion alle Tweets unter unserem Hashtag #keinbildfürheidi gelesen.

Spiegel Online, Stern, BILD und viele anderen zitierten den Chefarzt Manfred Lütz, der die Absetzung von GNTM fordert.

Immer mehr Ex-GNTM-Teilnehmerinnen sprechen öffentlich über Erfahrungen bei GNTM. Kera Rachel Cook spricht sich regelmäßig in Medien und Talkshows gegen das aktuelle Frauenbild in den Medien aus und feiert ihren gesundeten Körper, nachdem sie durch GNTM in eine Essstörung rutschte.

Kampagnen wie #everybodysready oder #empowerALLbodies haben in den letzten Wochen klare Signale gegen den Schlankheitswahn gesetzt und

die Komikerin Carolin Kebekus führt einen öffentlichen Feldzug gegen Heidi Klum.

GNTM ist von einer, wenn auch bösartigen, immer glamourösen TV-Show zum billigen Reality-TV verkommen, in der Jahr für Jahr die gleichen Mobbingstrukturen aufgemacht werden.

Und letztendlich: Während ProSieben im letzten Jahr noch über unseren Protest lachte und konterte, dass sie die Lanxess-Arena zweimal hätten füllen können, sind sie dieses Jahr in eine kleinere Halle in Mannheim ausgewichen.

Jetzt gibt es nur noch „Kleinigkeiten“ aufzudecken und großen Wirbel dafür zu generieren:

Michael Groh, den Pro Sieben vollmundig als „unabhängigen Jugendschutzbeauftragten“ bezeichnet und der im Vorstand der „Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen“ sitzt, war zuvor als Spielfilmredakteur bei ProSieben tätig. Selbstverständlich stand und steht ihm das frei. Nach der Unabhängigkeit eines ehemals abhängig Beschäftigten wird man trotzdem mal fragen dürfen. Nach seinen Vorstellungen von „Jugendschutz“ übrigens auch, wenn er dafür plädiert, dass Kinderfernsehen durch Werbung finanziert werden sollte (vgl. Panel 20).

In seiner Eigenschaft als Jugendschutzbeauftragter hat er GNTM ab 12 Jahren eingestuft und somit einen Sendeplatz vor 22 Uhr ermöglicht. Dabei sagen die Kriterien des FSF (die müsste er als Mitglied ja kennen), was „ab 12 Jahren“ bedeutet:
„Ein Druck, optischen Schönheitsidealen nachzueifern (z.B. durch kosmetische Operationen), wird nicht erzeugt.“

Kein Wunder, dass er GNTM dem FSF nie zur Prüfung vorgelegt hat. Nun wird sich aufgrund eures Drucks die KJM der Sendung annehmen, und die ist – hoffentlich – unabhängiger. Die Prüfung muss noch auf die Publikation der IZI Studie im Juli warten, das Finale diese Woche wird sie also nicht beeinflussen. Aber GNTM 2016? Könnte tatsächlich ins Spätprogramm verschoben werden.

Wir sind ganz zuversichtlich und gespannt, und halten euch auf dem Laufenden!

Herzlich,

Stevie

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