Selbstbestimmt scrollen: Deine feministische Social Media Timeline

Wenn der Algorithmus zuschlägt … kennst du das? Fünf Minuten Instagram und dann den ganzen Tag Komplexe! Wie viele gut angezogene, perfekt geschminkte, ultraschlanke, immer lächelnde, hyperelegante Menschen, die ihr Leben perfekt im Griff haben, kann man mit einem Scroll bitte sehen?

Natürlich: Es sei allen gegönnt, die sich über Likes für das eine, so wunderbar gelungene Bild vom letzten Urlaub freuen. Aber wenn der Feed hauptsächlich aus vermeintlicher Perfektion besteht, kann das schnell verunsichern. Und vielleicht hattet ihr sie auch mal, die berühmt-berüchtigte Fear-of-missing-out (FOMO), wenn das Leben der anderen wieder mal so viel aufregender und spektakulärer erscheint als das eigene?

Zum Weiterlesen

Die folgenden Links führen auf eine andere Website.

 

Studie der Malisastiftung

 

Artikel zur Studie

Fakt ist: Die Geschlechterbilder auf Social Media stammen oft aus den 1950er Jahren. Dazu gibt es sogar eine Studie der Malisa-Stiftung, die zeigt, dass Frauen in den sozialen Netzwerken eher als passiv oder »sexy« dargestellt werden. Es geht ums Schminken, Kochen oder Abnehmen. Oder eben darum, wie ein »richtiger« Mann zu sein hat. 

Es gibt aber auch ganz viele tolle Menschen, die sich auf Social für vielfältige Rollenbilder starkmachen und schädliche Schönheitsideale hinterfragen. Du merkst, dass du beim Scrollen schlechte Laune bekommst, dass du dich vergleichst oder dich nach den Stories dieser einen tollen Influencerin unwohl in deiner Haut fühlst? Entfolge Accounts, die dich nicht glücklich machen. Du entscheidest, was du in deinem Feed sehen möchtest. Keine Lust auf Filter, Diät-Tipps und toxische Inhalte? Weg damit. Du bist mit einer Person befreundet oder willst einen Account noch nicht ganz abschreiben? Auf vielen Social Media Plattformen kannst du Profile stummschalten, ohne direkt zu entfolgen. So kannst du selbst entscheiden, wann du ihre Inhalte sehen möchtest und wann nicht.

Welche Accounts dagegen informativ, inspirierend und empowernd sind? Wir haben da ein paar Ideen für euch gesammelt:

Eine kleine Auswahl in zufälliger Reihenfolge.
(Für Sofort-Interessierte: Die Namen der Empfehlungen verlinken direkt auf Instagram.)

Unsere Instagram Empfehlungen

Mareice schreibt über Inklusion, Care-Arbeit und alles rund um Gesellschaftspolitik – mit Musiktipps und Haftbefehl-Referenzen zwischendrin.

Hengamehs Content umfasst queere Perspektiven, antirassistische Analysen und intersektionale Einblicke in Popkultur und Gesellschaft.

Kluge, poetische und immer sehr aktuelle Texte über Intersektionalität, migrantische Lebensrealitäten bzw. Männlichkeit und antirassistische Kämpfe.

Erziehung ohne Klischees? Care-Arbeit ohne Geschlechtergrenzen? Nils zeigt, wie’s geht. Mit Herz, Verstand und Humor entlarvt er alte Rollenbilder und macht Platz für Gleichberechtigung in Alltag und Familie.

Authentisch, offen, auch mal humorvoll, das ist Linus! Er teilt seine Leidenschaft für Bücher und Literatur, erzählt vom Leben als trans* Mann. Ein Account, der Wissen, Mut und Identität feiert – für alle, die Vielfalt lieben und verstehen wollen.

Feministische Medizin zeigt, wie geschlechtersensible Gesundheitsversorgung aussehen kann. Hier geht’s um Fakten, Forschung und den Kampf gegen Gender Bias – für alle, die Medizin neu denken wollen.

Intersektionaler Feminismus, Queerness und Aufklärung zu (Anti-Asiatischem-)Rassismus. Authentisch, klug und empowernd.

Feminismus zum Lachen? Vero beweist, wie scharf Satire sein kann, wenn es um Sexismus und Popkultur geht – und wir lieben alles daran! 

Ninia bringt Mutterschaft, Inklusion und Body Positivity mit Witz und Wärme auf den Punkt.

Bei den Radikalen Töchtern trifft Kreativität auf Aktivismus – ein Aufruf zum Mitmachen, Mitdenken, sich weniger allein fühlen und die Welt ein bisschen besser machen.

Mental Load sichtbar machen? Check. Mutterschaft ehrlich thematisieren? Doppel-Check! Alex schafft einen Raum für alle, die Feminismus im Alltag suchen. Gern auch mal mit einem Zwinkern im Augenwinkel.

Wie toll ist sie bitte: Asha ist Anwältin, Autorin des super wichtigen Buch »Stille Gewalt« und setzt sich ein für Frauen und Queers, die Gewalt erleben.

Die Journalistin und Autorin von »Weißen Feminismus canceln« zerlegt laut, pointiert und humorvoll sexistische und rassistische Perspektiven, Geschehnisse und alles, was damit zusammenhängt.

Eine Stimme für Migrantinnen: DaMigra bringt Frauen zusammen, die für ihre Rechte kämpfen. Hier gibt es Infos, Empowerment und kraftvolle Geschichten.

Feministische Revolte in der Musikindustrie: MusicMetoo ist DIE Plattform gegen Sexismus und Gewalt in der Branche. Ein Raum für Betroffene, Analysen und den Kampf für eine gerechte und sichere Musikszene.

Schluss mit Gender-Klischees in der Kindheit! Rosa-Hellblau-Falle macht sichtbar, wie Stereotype Kinder prägen und zeigt, wie es anders geht.

Dianne Dela Cruz klärt auf zu Mythen und Fehlinformationen! Sexuelle Bildung für Vielfalt, Selbstbestimmung und Konsens.

Feminismus trifft Popkultur – beim Missy Magazin! Dem Ort für laute Meinungen, coole Styles und eine Extraportion Vielfalt – ein Magazin wie kein anderes und ein absoluter Must-Follow!

Wenn du deinen Feed bewusst gestaltest, wird sich auch dein Algorithmus dementsprechend verändern. Na, weißt du ja. Was obendrein toll ist: Wir können so aktiv Sichtbarkeit schaffen. Mit unserer Aufmerksamkeit. Auch das kann ein guter Grund sein, unsere Timeline kritisch zu hinterfragen: Wie bunt und divers ist mein Feed? Sind da viele weiße Männer, viele normschöne Models, sind alle etwa gleich alt? Folgst du zum Beispiel auch Menschen mit Behinderung, trans* Personen oder queeren Menschen? Besonders, wenn dir solche Perspektiven neu sind, ist es sinnvoll, sie ganz bewusst zu suchen und Accounts zu folgen. So bekommst du neue Perspektiven direkt in deinen Alltag gespült – und damit auch viele Möglichkeiten dazuzulernen.

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