Infos zum Safe Abortion Day

TW: Schwangerschaftsabbruch

Der Aktionstag für einen sicheren, entkriminalisierten, kostenfreien Zugang zum Schwangerschaftsabbruch findet jedes Jahr am 28. September statt.

Der Paragraf 218 im Strafgesetzbuch (StGB) stellt einen Schwangerschaftsabbruch in Deutschland unter Strafe. Schwangerschaftsabbrüche sind in Deutschland nur in bestimmten Situationen straffrei. Als Mitglied im bundesweiten Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung kämpft PINKSTINKS für die Entkriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen und damit für die Streichung des § 218 StGB.

Der § 219a StGB, das ehemalige Verbot der „Werbung“ für Schwangerschaftsabbrüche, wurde im Sommer 2022 nach einer Abstimmung im Bundestag ersatzlos gestrichen. Der Paragraf untersagte lange Zeit das „Werben“ für Abbrüche, beziehungsweise das Bereitstellen detaillierter Informationen dazu und sorgte noch 2019 für großes mediales Aufsehen, als die Medizinerin Kristina Hänel dafür verurteilt wurde, dass sie auf ihrer Webseite darüber informierte, Schwangerschaftsabbrüche vorzunehmen.

Was kann ich tun?

Das Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung und verschiedene andere Akteur*innen mobilisieren auch dieses Jahr wieder gegen § 218 StGB. Daher gibt es heute in verschiedenen deutschen Städten zahlreiche Aktionen, die du besuchen kannst – von Hamburg bis Würzburg!

Es gibt aber noch viele weitere Wege, wie du aktiv werden und dich der Bewegung anschließen kannst – etwa durch das Sammeln von Unterschriften oder die Gründung einer Ortsgruppe (falls es noch keine in deiner Stadt gibt). Falls du nicht auf die Straße gehen oder selbst aktiv werden kannst, spende doch an das Bündnis oder verbreite und teile den Aufruf und Material.

Wie kann ich mich informieren?

Sichere und hilfreiche Informationen zu Angeboten und Plattformen sind wichtig. Deshalb haben wir hier ein paar Links für euch gesammelt:

  • Gynformation ist ein queer-feministisches Kollektiv für gynäkologische Selbstbestimmung. Dort findet ihr eine Adressliste, die aus subjektiven Empfehlungen besteht. Sie beinhaltet Gynäkolog*innen, Hebammen, Endokrinolog*innen und gynäkologisch tätige Allgemeinärzt*innen. Ihr könnt auch selbst eure Empfehlung einreichen.
  • Bei Feministische Medizin e.V. bekommt ihr intersektional feministische Information zu vielem, was bisher in der Medizin unterrepräsentiert ist.
  • Auf Doctors for Choice Germany findet ihr nicht nur Informationen zu Schwangerschaftsabbrüchen, sondern auch zu Sexualität, Familienplanung und Reproduktion. Das Netzwerk aus Ärzt*innen, Studierenden und weiteren Menschen aus dem Gesundheitsbereich​ fordert Politik, Ärzt*innenschaft und Gesellschaft auf, sich aktiv für die Überwindung bestehender Hürden und Zugangsbarrieren im Bereich der reproduktiven Gesundheit einzusetzen. 
  • Mit Hilfe der Liste der Bundesärztekammer könnt ihr deutschlandweit Praxen suchen, die Schwangere in Konfliktsituationen beraten.
  • Auf der Website „Abtreibung in Deutschland“ findet ihr unabhängige Infos zu Kosten, Ablauf, Unterstützung und den Methoden eines Schwangerschaftsabbruchs.
  • In der ZDF-Sendung MaiThink X fragt Dr. Mai Thi Nguyen-Kim, wie gesund unser Umgang mit Schwangerschaftsabbrüchen ist und ob sich die Debatte darum wissenschaftlich lösen lässt.
  • In diesem Artikel von EDITION F findet ihr außerdem viele weitere Infos darüber, was man über Schwangerschaftsabbrüche wissen sollte.
  • Mehr Hintergründe zum Paragrafen 218 findet ihr auch bei uns – in unserem Artikel § 218 –Mein Körper, meine Entscheidung.

Hier bekommst du Hilfe:

Du bist ungeplant oder ungewollt schwanger und suchst Hilfe? Gute Anlaufstellen sind zum Beispiel profamilia oder die Hilfsangebote der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Das Hilfetelefon „Schwangere in Not“ erreichst du anonym und sicher unter der Nummer 0800 – 40 40 020. Auf der Website Schwanger und viele Fragen (BzgA) findest du auch eine anonyme Onlineberatung.

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