Kasha Jacqueline Nabagesera

Für ihren unermüdlichen Mut und ihre Hartnäckigkeit um die Rechte von LGBTI in ihrer Heimat Uganda zu kämpfen, wird unser Role Model des Monats Kasha Jacqueline Nabagesera am 30. November verdientermaßen mit dem Right Livelihood Award (Preis für die richtige Lebensweise) ausgezeichnet.

Sie gilt als Hoffnungsträgerin und wichtigste Menschenrechtsaktivistin auf dem afrikanischen Kontinent. Als eine der wenigen Aktivist*innen engagierte sie sich, trotz zahlreicher Mord- und Gewaltandrohungen öffentlich für die Verbesserung der Rechte für LGTI in Uganda. Zu diesem Zweck formierte sich 2003 die Freedom and Roam Uganda (FARUG), die sie mitbegründete. Sie selbst lebt offen als lesbische Frau, was sie 2010 auf eine Art Todesliste des ugandischen Magazins „Rolling Stone“ brachte. Menschenrechtsaktivist*innen aus Uganda wurden dort mit Namen, Foto sowie dem Hinweis auf ihre Sexualität abgedruckt. Das Magazin rief darin die Bevölkerung zur Hatz und Tötung der Aufgelisteten auf. Ein Aktivist kam im Anschluss ums Leben. Selbst hiervon ließ sich die beeindruckende Kasha Jacqueline Nabagesera nicht einschüchtern und zog gegen das Magazin vor Gericht, mit Erfolg. Ihr lebensgefährliches Engagement wurde im Anschluss mit dem Martin Ennals Award for Human Rights Defenders geehrt.

Die Lebensbedingungen für LGBTI in Uganda sind auch im Jahr 2015 von Angst geprägt, Homosexualität steht unter Strafe. Hauptverantwortlich für die Hetze gegen LGBTI Menschen sind, neben den Medien, christliche oder muslimische Fundamentalist*innen. Der Hass aus der Bevölkerung und die mediale Propaganda machen es enorm schwer Aufklärungsarbeit zu leisten, wie Nabagesera in einem Interview mit der Martin Ennals Foundation deutlich macht.

Gemeinsam mit FARUG organisiert Nabagesera Aufklärungs- und Informationskampagnen, gibt Workshops, hält Vorträge und ist offensiv in den Medien präsent. Unter anderem auf

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und auf
Twitter

Es geht ihr dabei darum, Aufmerksamkeit zu generieren, homophobe Mythen der Fundamentalist*innen zu entkräften sowie LGBTI Hilfestellung zur Selbstermächtigung zu geben. Wir sind beeindruckt von diesem Engagement unter lebensbedrohlichen Umständen und wünschen ihr weiterhin viel Kraft und Erfolg in ihrem Kampf für Menschenrechte.