Männerostern

Boah, Pandemie ist aber auch echt ganz schön anstrengend. Monatelang Kinderbetreuung daheim, dann zwei Wochen Kita, hurra, endlich wieder mit anderen spielen, dann wieder Zuhause, es ist ein Traum. Gut, dass Hörspiele durch das Internet nur noch einen Klick weit entfernt sind, aber dafür werde ich das Intro der kleinen Prinzessin niemals, und ich meine NIEMALS, wieder aus dem Kopf bekommen.

Und das sind nur die Kleinen. Für die Großen musste ich mir bei explodierenden Inzidenzwerten irgendwelche „Die Kinder sind krank, aber kein Corona“ Formulierungen aus dem Arsch ziehen, damit sie die zwei Wochen vor Ostern nicht in die Schule gehen mussten, um dort Filme zu gucken oder sonst irgendeinen Tinnef zu machen. Wobei ich an dieser Stelle unmissverständlich klarstellen will, dass die Schulen am allerwenigsten dafür können. Dass sind nur die, die den Unfug umsetzen müssen, nicht die, die ihn aushecken. Macht es aber nicht weniger anstrengend.

Deshalb dachte ich mir, ich erhole mich mal mit einem ordentlichen Männerostern. Die ganzen grauseligen Werbemotive und Produkte, die ich mir seit Jahren bei Pinkstinks reinziehe, müssen ja schließlich für irgendwas gut sein. Und da man mir sowieso schon unterstellt, ich würde das hier alles nur machen, weil ich in Wahrheit ein Beischlafbettler sei, der Feministinnen nur nach dem Mund redet, um sie ins Bett zu kriegen. Und ob dieser Nils Pickert wirklich Lebenskomplizin und vier Kinder hat, ist ja auch nicht so ganz klar.

Zuerst hatte ich mit dem Gedanken gespielt, nach Tschechien zu fahren, um gegen Süssigkeiten mit Weidenruten ein paar Frauen zu verjüngen,

aber das geht in der jetzigen Situation natürlich nicht. Dann lass ich mir halt nur im Abendlicht von böhmischen Osterbräuchen erzählen

und genieße dabei ein paar Wurstpralinen für Männer.

Diese Vegetariernummer nimmt mir als ganzer Kerl ja sowieso niemand ab. Ich könnte mich bei schönem Wetter natürlich auch an den Grill stellen, vielleicht wird dann nicht nur das Fleisch heiß, zwinkizwonki.

Das Grillgut dann aber mit nem ordentlich Männerosterei ablöschen, wenn ihr versteht, was ich meine.

Wenn es mit dem Wetter nichts werden sollte, kann ich mir ansonsten natürlich auch ein Wurstkabel in den Mund verlegen. Wie geil wär das denn?!

Und das mit den Schokoeiern krieg ich auch irgendwie männlich hin. Kann ja nicht so schwer sein. Ich halte mich einfach fern von pinken Ü-Eiern,

und lange nur da zu, wo Männer auch zulangen sollten.

Ordentlicher Schluck Black Bitch dazu und dann passt das.

(An dieser Stelle bitte ein geeignetes Tim Taylor Gedächtnis Grunzen auswählen und einfügen)

Oder…
… ich lasse es einfach. Meine Güte, diese stereotype Männlichkeit performen zu müssen klingt echt anstrengend. Dann mache ich doch lieber ein bisschen Osterquatsch mit meinen Kindern, höre noch eine Folge kleine Prinzessin oder bewundere ein weiteres queeres Schnabeltier meiner Jüngsten.

Das sind die besten.

Bildquelle: Unsplash

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