Unter dem Motto „Mauern einreißen!“ diskutierten letzten Samstag in Berlin viele feministische Aktivist*innen über Möglichkeiten des Protests. Gründe um zu protestieren gibt es genug. Aber woher sollen Mut und Kraft dafür kommen? Jede, die zögert aktiv zu werden, muss Anke Domscheit-Bergs autobiografisches Sachbuch „Mauern einreißen!“ lesen, das dieses Jahr im Heyne Verlag erschienen ist. Im ersten Teil des Bandes erzählt die bekannte Aktivistin von ihren Studienjahren in der DDR zur Zeit des Mauerfalls, von Stasi-Schikanen, die Familie und Freunde erlebten, und klärt uns, nachdem es uns beim Lesen ordentlich gegruselt hat, darüber auf, dass wir noch immer überwacht werden. Als ehemalige Führungskraft in der IT-Branche engagiert sie sich für einen transparenten Staat, gegen transparente Bürger*innen und will uns animieren, die gläsernen Decken zu durchbrechen, die wir als Frauen überall erleben. Wer noch nicht wusste, dass noch viel zu tun ist, weiß es nach dem Buch – und ist überzeugt, dass wir noch ganz viel erreichen können.
Wer den Barcamp und Ankes Lesung dort verpasst hat, konnte leider auch nicht die anderen tollen Workshops besuchen oder sich mit den neuesten feministischen Büchern bei Fembooks eindecken. Das könnt ihr zum Glück hier nachholen. Auch bei Sexclusivitäten gab es grandiose Angebote, den angeblich besten Porno (Dirty Diaries) habe leider ich mitgenommen und musste ihn den Rest des Tages gegen neidische Blicke verteidigen: Ihr könnt ihn und viele andere fröhliche Produkte aber jederzeit online bekommen! Die Workshops, die könnt ihr leider nicht nachholen. Aber immerhin wurden einige von ihnen wunderbar dokumentiert – so könnt ihr auf einen Blick sehen, worum es ging.
Wer aber das köstliche Barcamp-Essen und spannende Gespräche mit Anybody Deutschland, Mutterseelenalleinerziehend, Wer braucht Feminismus?, #schauhin, Ninia La Grande und vielen anderen erleben will, muss nächstes Jahr dringend dabei sein!
Stevie