Rena Tangens

Rena Tangens ist eine Ausnahmeerscheinung. In den 80igern gründete sie mit Barbara Thoens innerhalb der extrem männlich geprägten Hackerszene die Haecksen – eine Gruppe von weiblichen Mitgliedern innerhalb des Chaos Computer Clubs, die bis heute daran arbeiten, der Gesellschaft ein realistischeres, cooleres Bild von Frauen und Technik in die Köpfe zu argumentieren. Sie hat als Internet-Pionierin über Androzentrismus im Netz geschrieben und betreibt als mediale Künstlerin mit ihrem partner in crime padeluun die Galerie Art d’Ameublement für modernste Kunst, wie sie es selbst nennt.

Und als würde das noch nicht genügen, kümmert sie sich seit  Jahren darum, uns den Arsch zu retten. Wie jetzt? Ja genau: Rena ist Mitbegründerin und Vorsitzende des Bielefelder Vereins Digitalcourage, der nicht nur alles daran setzt, die Menschen darüber aufzuklären, dass und wie ihre digitalen Existenzen bedroht werden, sondern auch viel dafür tut, genau das zu verhindern. Denn auch wenn es uns gerade in angespannten weltpolitischen Situationen immer wieder gelingen sollte, uns über das Ausmaß von Überwachung, Repression und Bürgerrechtsverletzungen hinwegzutäuschen (Angela Merkel am 14.07.2013: „Mir ist nicht bekannt, dass ich abgehört wurde“), ändert dies nichts an der Realität der Bedrohung. Deshalb richtet Digitalcourage jährlich die deutschen Big Brother Awards aus, um beispielsweise darauf hinzuweisen, dass die Cloud eben keine nett-fluffige Möglichkeit der Datenspeicherung ist.

Und darum haben Rena und ihre Mitstreiter*innen schon vor der leider immer noch zu geringen gesellschaftlichen Empörung über (Un)freihandelsabkommen und massive Bürgerrechtsverletzungen notwendige Lobbyarbeit geleistet, um die Politik aufzurütteln und etwas zu bewegen.

Rena ist unser Role Model des Monats Oktober. Für uns bei Pinkstinks ist sie jedoch noch mehr als das: Eine großartige Beraterin, die uns gerade in den Anfangszeiten von Pinkstinks immer wieder mit Informationen und Tipps versorgt hat. Danke, liebe Rena!