Rapmusik ist ein globales Phänomen, dem insbesondere Jugendliche begeistert folgen. Ein Aspekt dieser Musik sind sexistische und gewaltverherrlichende Texte. Nicht nur für Eltern und Pädagog*innen stellt sich daher immer wieder die Frage, ob sich dem mit Verboten begegnen lässt:
Quellen
Schon vor Hiphop war Musik fester Bestandteil von Jugendkultur und Protest gegen die herrschende Klasse und die Regeln der Älteren. http://www.bpb.de/geschichte/deutsche-geschichte/68er-bewegung/51803/sound-und-revolte?p=all
Rapmusik begann als künstlerische Ausdrucksform marginalisierter schwarzer Jugendlicher im New York der 70er Jahre und fand rasche Verbreitung in den USA. https://www.ukessays.com/essays/cultural-studies/the-origins-of-hip-hop-cultural-studies-essay.php
Fester Bestandteil ihres künstlerischen Repertoires waren dabei aber nicht nur Diskriminierungsformen wie Sexismus und Homophobie, sondern auch kreativer Protest gegen Rassismus und Marginalisierung. http://www.bpb.de/apuz/265098/rap-als-forschungsgegenstand?p=all
Erste Versuche, Rapmusiker für ihre Kunst zu bestrafen und ihre Texte zu bannen, scheiterten. https://medium.com/cuepoint/the-great-rap-censorship-scare-of-1990-115edc69a62f
Denn als Kunstform lässt sich Rap nicht einfach verbieten oder indizieren. Selbst wenn Künstler wie der Berliner Rapper Bushido explizite Gewaltphantasien gegenüber prominenten Politiker*innen beschreibt, muss genau geprüft werden, ob das nicht im Rahmen rechtlich geschützter Kunstfreiheit stattfindet. https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/panorama/stress-ohne-grund-song-von-bushido-nach-beschwerde-vom-index-genommen/11865632.html
Darüber hinaus ist der Vorwurf, Rapmusik würde zwingend zu gewalttätigerem und sexistischem Verhalten führen, nicht belegt. Vielmehr zeigen Studien, dass der Konsum von Medien mit aggressiven Inhalten nicht kausal in ein gesteigertes aggressives Verhalten mündet. https://www.uke.de/allgemein/presse/pressemitteilungen/detailseite_52992.html
Statt Rapmusik zu verbieten, ist es ebenso sinnvoll, sich mit dieser Kunstform auseinanderzusetzen und sie immer wieder mit ihren eigenen Ansprüchen und Befindlichkeiten zu konfrontieren, (https://www.sueddeutsche.de/kultur/sexismus-im-hip-hop-wo-die-widerwaertigkeit-norm-ist-1.3797811) wie das Augenmerk auf Künstler*innen zu richten, die innerhalb der Rapszene versuchen, das sexistische Antlitz dieser Musikform zum positiven zu verändern. https://www.fr.de/politik/sexismus-keine-party-10986548.html