BR-Spielwaren ist eine große Spielwarenkette in Europas Norden. 280 Filialen hat BR in Skandinavien, 18 sind jetzt in Norddeutschland, eine davon in Hamburg-Eimsbüttel. Der Filialleiter dort war sehr kulant – mindestens drei Mal waren wir dieses Jahr dort mit verschiedenen Fotografen von Medien, die über Pinkstinks schreiben wollten. Für die Hamburger Morgenpost und bella wurden wir dort abgelichtet, im Pinkstinks-T-Shirt, vor quietschrosa Regalen mit Barbie, Monster High und Hello Kitty.
Und gerade BR hat uns diese Woche positiv beeindruckt. In ihrem Weihnachtskatalog 2012 spielen Jungen mit blauen Staubsaugern, Bügeln mit ihren Schwestern oder Freundinnen mit Spielbügeleisen, kochen mit ihnen in der Küche oder füttern Puppen mit Fläschchen. Mädchen sind öfter mit technischen Spielzeug abgelichtet. Natürlich gibt es weiterhin Stereotype zu finden und diese alternativen Rollenbilder bieten die Ausnahme, und trotzdem: ein Schritt nach vorne, ein ungewohntes Bild in unserer heutigen Spiellandschaft. Und dafür an BR ein dickes DANKE und: weiter so!
Wenn man allerdings den schwedischen Metro-Katalog sieht, an den BR als Großhändler liefert, wird man blass vor Neid. Die rosa-weißen Plüschhunde, die im deutschen Katalog von einem Mädchen an der Leine geführt werden, dürfen in Schweden mit einem Jungen Gassi gehen, außerdem dürfen Jungen hier auch noch Friseur spielen. Die gleichen Produkte wurden teilweise also zweimal fotografiert – einmal mit traditionellen, einmal mit progressiven Genderrollen, das eine Bild für Deutschland, das andere für Schweden. Ganz klar sieht man in Schweden ein anderes Marktverhalten, ein Klientel, das man diese Rollen zumuten kann, im Gegenteil, das diese erwartet. Ich rief bei BR an, um zu hören, ob es in Norddeutschland schon Kritik am neuen Katalog gab: Nein, nur positive Kommentare. Es bleibt also zu hoffen, dass es in schwedischer Richtung weiter geht – unser Lob habe ich auf jeden Fall ausgesprochen.