Was ist das? Was soll das? Wer macht sowas? Manchmal ist ein Werbemotiv auf so vielen Ebenen daneben, dass selbst uns nach Jahren an der Werbefront die Spucke wegbleibt. Dies hier ist so eins:
Wo fängt man da an? Lassen wir den Sexismus mal einen Augenblick beiseite (auch wenn’s schwer fällt) und schauen uns den Speziesismus darauf an. Das Fass, ob es moralisch vertretbar ist, Fleisch zu essen, man sich vegetarisch oder nicht doch lieber gleich vegan ernähren sollte, wollen wir gar nicht aufmachen. Aber hier werden Tiere nicht nur für Werbung vermenschlicht, um niedlicher und gefälliger zu wirken, sondern bieten sich praktisch selbst zum Verzehr an. Geschlachtet werden reicht offenbar nicht, das Vieh hat uns auch noch zu unterhalten. Und ja: Das könnten natürlich auch Rinderhackbällchen sein. Macht die ganze Sache aber nicht besser. Denn wie gesagt: Wie man Fleischverzehr grundsätzlich bewertet, ist die eine Sache. Aber um ein Lebewesen zwecks Verzehr zu schlachten und anschließend aus den Überresten ein Gesicht zu formen,
bzw. seine eigene Schlachtung anpreisen zu lassen, muss man schon einen sehr speziellen Humor haben. Bleibt noch der Sexismus. Dem anthropomorphisierten „Mutterschwein“ wurden also tatsächlich noch Brüste rangebastelt.
Dem Schwein zu seiner (oder muss es ihrer heißen) Linken hängt geifernd die Zunge aus dem Maul, der Blick richtet sich aufs „Mutterschwein“ statt auf die Fleischbällchen.
Aber das ist ja sowieso das Gleiche und insofern nur konsequent. Garniert wird das Ganze mit dem üblichen Reizwort
und einer Redewendung, die auch außerhalb dieses Sujets abgeschmackt ist.
Warum zeigen wir euch das? Weil Stereotypisierung und Sexismus so allgegenwärtig, so prägend und universell sind, dass sogar Tiere ausreichen, um sie zu verkörpern. Weil lediglich auf ein kollektives Gedächtnis zurückgegriffen werden muss, um mit den Bildern zu arbeiten,
die dort abgespeichert sind.
Zweifellos hat das bei dieser Schweinerei funktioniert. Na dann.