Sookee

Unser Role Model des Monats Mai lässt sich nicht gerne als Ikone feiern. Wo immer die Rapperin, Feministin und Aktivistin Sookee auftritt, erwähnt sie, wer alles noch an jenem Event beteiligt war, wer noch kreditiert werden muss, welche Menschen noch an dem jeweiligen Thema arbeiten. Gerne macht sie die sichtbar, die gerade nicht zu sehen sind. Obwohl viele gekommen sind, um gerade sie zu sehen. Oder besser: zu hören.

Einmal ist da diese Bühnenpräsenz. Ihr Rap ist kräftig und unglaublich melodisch, ihr Sound glasklar. Da wirkt die Powerfrau, die gegen Homophobie, Rassismus und Sexismus angeht, ganz ruhig und konzentriert. Was bei dieser Ausnahmemusikerin so berührt: Dass sie trotz aller, lange und stetig erarbeiteten Prominenz genau hin sieht und sehr feinfühlig ist. Dass sie sich mächtig aufregen kann, über chauvinistische Rapper und homophobe Texte, und mit Begeisterung insbesondere mit Kindern und Jugendlichen dazu ins Gespräch kommt. Für Rap-Workshops wird sie genau so gerne gebucht wie für Gendertrainings und Podiumsdiskussionen. Und, ob sie das möchte oder nicht: Die Eltern oder Erzieher*innen unter uns sind einfach froh, dass wir sie Kindern als Vorbild präsentieren können. Wie eine Journalistin bei einer gemeinsamen Veranstaltung zu ihr sagte: „Du bist einfach eine saucoole Popfeministin.“

Dann sind da die Texte. Sookee hat Germanistik studiert und ein feines Händchen für Sprache. Wer HipHop bisher mit einer Anreihung von „Yo man!“ Ausrufen verbunden hat, erfährt bei Sookee melodische Lyrik. Schaut einfach selbst:

Und jetzt ist sie auf Tour – vielleicht bald in eurer Nähe. Die Tourdaten lest ihr hier. Zusammen mit Lex Lafoy aus Südafrika und Shirlette Ammons aus USA stellt sie ihr neues Album Lila Samt vor, das schon jetzt sehr gelobt wird.

Sookee war in der Jury unseres Gedichtwettbewerbs „Einfach TOP – ohne MODEL“ und wäre auch bei der GNTM-Demo aufgetreten, wenn Pro7 nicht unsere Termine durcheinander gewirbelt hätte. Dafür schrieb sie extra für die Aktion den Track „Cupcakes und Elektrotechnik“, auf den wir unseren Protestfilm schneiden dürfen. Wie sie das noch neben der Tourvorbereitung geschafft hat? Sie wird wahrscheinlich sagen: Mithilfe von ihren Kolleg*innen bei ihrer Agentur Springstoff. Und deshalb auch an die einen großen Dank von uns bei Pinkstinks!