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Susianna „Susi“ Kentikian

 
Unser Role Model im März ist die 28-jährige Boxerin Susi Kentikian. Die deutsche Boxerin mit armenischer Abstammung holte im Oktober 2015 gleich zwei WM-Titel: Einmal den der Women’s International Boxing Federation (WIBF) sowie der World Boxing Association (WBA) im Bereich Fliegengewicht Weiblich.

 
Kentikian ist nicht nur mehrfache Weltmeisterin im Boxsport, 2015 gründete sie zudem ihre eigene Box-Promotion. Im Zeit-Interview spricht sie davon, wie häufig frühere Manager versucht haben sie übers Ohr zu hauen. Damit ist jetzt endlich Schluss und Kentikian völlig selbstbestimmt ihre eigene Chefin. Nebenbei promotet sie weitere Boxer*innen, gibt Interviews, macht Podiumsdiskussionen lebendig (wie kürzlich auf der Netzwerkmeile „Frauen im Blick“ in Hamburg) und trainiert selbst für weitere Kämpfe alias „Killer Queen“.

Beeindruckend an der jungen Frau ist nicht nur ihre ungewöhnliche Karriere als Boxerin, sondern auch ihre bisherige Lebensgeschichte. Im Alter von fünf Jahren musste sie mit ihrer Familie aufgrund von Krieg und Gewalt als ihrer Heimat Armenien fliehen. Nach zahlreichen Zwischenstopps in Moldawien, Berlin und Russland, zog die Familie 1996 nach Hamburg, wo sie ganze acht Jahre lang auf dem Asylschiff Bibby Altona lebte. Über die damit verbundene Armut und ständige Existenzangst spricht Kentikian in vielen Interviews ganz offen (bspw. im Spiegel). Auch darüber, wie sie durch den Boxsport ihre Sorgen vergessen konnte und ihr Aufenthaltsrecht erkämpfte.

 
Schon als Zwölfjährige entdeckt sie ihre Begeisterung für den Sport, holte als Amateurin zahlreiche Titel und begann 2005 ihre Profi-Karriere, mit der endlich auch alle finanziellen Sorgen vorüber waren. Von ihren Eltern wurde sie auf dem gesamten Weg stets unterstützt.

Nicht nur wir sind beeindruckt von der Geschichte unseres März Role Models, das sich vom Flüchtlingskind zur Profi-Boxerin durchgekämpft hat. Auch der Rock-Sänger Udo Lindenberg ist fasziniert von ihr und schreibt kurzerhand einen Song für sie: „Komm wir werden jetzt Freunde“.

Na dann mal los!