Wie cool ist das denn?! Ein Buch das der Technik die dröge Theorie nimmt, und sie stattdessen mit witzigen ‚do it yourself‘ Bastelideen befüllt. Die Grafikerin Daniela Burger, die Mitbegründerin des Missy Magazins Sonja Eismann und die Journalistin Chris Köver versuchen mit ihrem zweiten gemeinsamen Buch „Hack’s selbst! Digitales do it yourself für Mädchen“ (Beltz & Gelberg, Weinheim 2015) auf etwa 130 Seiten mit Tipps und Tricks Mädchen für Technik zu begeistern und in diesem Bereich selbstbewusster zu machen.
Zu Beginn erklären die Autorinnen erst einmal, was hinter dem Begriff „Hacken“ steckt. Nämlich alles in das man eingreifen und das man verbessern kann, egal, ob online oder offline! Klingt spannend, vor allem der Aufruf digitale Technologien für eigene Zwecke zu benutzen. Genau hierfür bietet das Buch erste Schritte, Geschichten und spielerische Annäherungen. In sieben Kapiteln, die allesamt ansprechend illustriert sind, lernen Mädchen beispielsweise wie Handschuhe touchpadtauglich gemacht werden können, ein eigenes Megaphon gebaut wird, aber auch, welche Methoden es gibt sich online einzusetzen, zu vernetzen und eigenes Wissen zu teilen. Es gelingt den Autorinnen unter anderem Lust auf Programmieren zu machen, da sie Schritt für Schritt in Analogie zum Stricken die Basics der Programmiersprache erläutern, ohne dabei zu sehr in Theorie abzudriften. Natürlich lernt hier niemand eine ganze Programmiersprache, aber wer weitermachen möchte weiß im Anschluss zumindest wo losgelegt werden kann. Ihr merkt schon, das Buch setzt sich weitreichend mit „Hacking“ auseinander, so werden auch Themen, wie die eigene Privatsphäre im Netz, sicheres Bloggen oder der Umgang mit E-Mail-Verschlüsselungen behandelt.
„Hack’s selbst!“ zeigt, wie sich die digitale Welt in kleinen Schritten Stück für Stück aneignen lässt. Gerade in den Bereichen Empowerment und Aneignungstrategien funktioniert das Buch wunderbar. Was uns allerdings etwas ratlos zurücklässt, ist die Zielgruppenansprache. Über Internetcafés in der Karstadt Jugendabteilung schmunzelten bei uns im Team die um die Dreißigjährigen – ob Jüngere noch wissen, wie die Welt damals aussah? Hach, wär das schön!
Lisa Lehmann