2015
Die erste Jahreshälfte konzentrierte sich auf intensives Fundraising, strategische Beratung und Überlegungen zur weiteren Ausrichtung.
Außerdem feierten wir einen Minierfolg in Sachen sexistischer Werbung: Anfang 2015 kündigte Tchibo an, künftig auf Produkte »nur für Mädchen« oder »nur für Jungen« zu verzichten.
Zum Start von GNTM 2015 starteten wir die Heidiwatch: Jede Woche ein Bild für die sozialen Netzwerke, in dem unter dem Hashtag #keinBildfürHeidi über die Gefahren von GNTM aufgeklärt wurde. Nils twitterte live jeden Donnerstag zur Sendung. Die Protestgemeinde wuchs.
Die Heidiwatch ging weiter, wir schrieben konsequent dazu und bauten unsere Lobbyarbeit aus.
Wir bedankten uns beim Werberat für die Gespräche und Fortschritte – gleichzeitig mussten wir anprangern, dass die vereinbarten Kriterien viel zu selten angewendet wurden. Und Kriterien, die nicht angewendet werden, bringen eben auch nichts.
Wir starteten eine Petition zu Germanys Next Topmodel, die die Kommission für Jugendmedienschutz dazu bewegte, die Sendung erneut auf »Jugendgefährdung« zu prüfen.
Wir nutzten die Gelegenheit, um auf unsere vergangenen Monate zurückzuschauen. Neben unseren regelmäßigen Artikeln erschien außerdem das Erklärvideo zu unserer Gesetzesnorm gegen Sexismus in der Werbung. Juhu! Danach ging es in die Sommerpause.
Aufregend: Im August war PINKSTINKS genug angewachsen, dass wir uns eine Campaignerin mit 30 Stunden pro Woche leisten konnten! Und wir zogen erstmals in unser eigenes Büro. Was für ein tolles Gefühl!
Spender*innen ermöglichten, dass Blanca Fernandez und ihre Kollegin Manuela Stange mit »Einfach TOP – ohne Model« wiederholt auf Tour gehen konnten. Die Kampagne »Uns gehts ums Ganze« holte das Stück an 15 Schulen in Bayern.
Im Herbst finanzierte filia die Frauenstiftung fünf Theaterprojektwochen. Wir schrieben über den Newsletter (inzwischen 14.000 Abonnent*innen) und Facebook (16.500 Likes) aus: Über 100 Bewerbungen von Schulen erreichten uns innerhalb der ersten Stunde! Blanca tourte daraufhin bundesweit. Wir freuten uns riesig!
Große Fortschritte bei unserer Lobbyarbeit: Wiederholt waren Stevie und Berit Völzmann im Bundestag, um über die Gesetzesnorm zu reden. Auf dem SPD-Bundesparteitag sollte über die Norm abgestimmt werden – leider nahmen TTIP und Doppelspitze viel Raum ein und die Abstimmung wurde auf den kleinen Parteitag verschoben.
Auch unsere Aktionen gegen Germany's Next Topmodel gingen weiter. Im November kam die KJM bei ihrer Prüfung der Sendung allerdings zu dem Ergebnis, dass GNTM weitergehen darf. Stevie stritt sich in München im Bayerischen Staatsministerium mit ProSieben.
Im Winter arbeiteten wir am Aufbau eines Jugendangebots.
Was uns Sorgen bereitete: Die Fluchtbewegung wurde immer wieder für rechtspopulistischen Feminismus instrumentalisiert, gegen den sich PINKSTINKS wiederholt in Blogeinträgen aussprach. Wir verloren in dem Zuge Unterstützer*innen in der Presse, nahmen diesen Verlust aber bewusst in Kauf.
Eine tolle Nachricht: Das Bundesfamilienministerium sagte zu, ein Demokonzert gegen Körperhass und Sexismus zum Start von GNTM 2016 zu finanzieren. Wir buchten Sookee, Finna, Bernadette LaHengst und Tamika und machten uns an die Arbeit.