Wir bauen sexistische Werbung um!

Das beste Mittel gegen sexistische Werbung? Kreative, die anderen Werbenden zeigen, dass sich mit ein paar Stockbildern und etwas Nachdenken sehr viel bessere Werbung bauen lässt als mit ewig lasziv blickenden, halbnackten Frauen:

Sechs führende Agenturen haben mit uns diesen Film gemacht und diese wunderbaren Verbesserungsvorschläge erstellt. Hier sind sie noch einmal in Ruhe und ausführlich:

Vorher:

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Statt mit einer nackten Jägerin Wärmebildkameras zu verkaufen, kann man sich fragen, was man im Wärmebild auf der Mona Lisa entdecken würde: Tiere im Hintergrund? „Damit sehen Jäger mehr“ sagt sofort aus, worum es geht. Verbesserungsvorschlag von Christina Duskanich und Conrad Witten von DDB Tribal:

Vorher:

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Statt einer Frau Ketchup in den Mund zu spritzen, sollte es doch einfach und simpel um den Hunger und die Wurst gehen. Verbesserungsvorschläge von Dominique Nuszkowski und Mariella Riedel von Thjnk:

Vorher:

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Statt mit sexy Damen eine Autowaschanlage zu bewerben, könnte man das ökologische Produkt mit einem witzigen Spruch und gutem Design viel stärker hervorheben: Verbesserungsvorschlag von Josephine Theilemann und Miriam Bande von Elbdudler:

Vorher:

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Statt den dazu passenden Powerschaum mit einer groß-busigen Comicfigur zu untermalen, wäre ein guter Spruch, der an Autofahren erinnert, viel günstiger. Verbesserungsvorschlag von Daniela Tirburg und Christopher Malik von Scholz & Friends:

Vorher:

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In den Innenraum eines LKWs blicken zu lassen, ist eine klasse Idee. Wieso nicht etwas Unerwartetes und Witziges statt blanken Sexismus enthüllen? Verbesserungsvorschlag von Sunay Yenice und Jule Fuhrmann von Kolle Rebbe:

Vorher:

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Statt mit plattem Sexismus viele Kunden zu verprellen, kann man stilvoll Sinnlichkeit und Motorräder so verbinden, dass niemand diskriminiert wird. Verbesserungsvorschläge von Franziska Fischer und Christopher von Eschwege von Grabarz & Partner:

Wir danken den beteiligten Agenturen sehr herzlich und besonders Scholz & Friends für das Bereitstellen ihrer Räume. Im nächsten Jahr machen wir weiter!

Im Frühjahr 2022 arbeiten die Agenturen jedoch nicht nur wieder gemeinsam für eine bessere Werbung in Deutschland, sondern können sogar einen Preis gewinnen: Den Pinken-Pudel-Workshop-Preis für das beste Make-Over! Erfahre mehr auf pinker-pudel.de.

Übrigens: Wir haben uns lange überlegt, ob wir die Firmen direkt mit den Verbesserungsvorschlägen kontaktieren, und sicher hätten die Agenturen/Kreativen nichts dagegen, diese zu spenden. Aber löst das wirklich das Problem? Nur, wenn Produzent:innen sexistischer Werbung selbst aktiv werden und etwas verändern wollen, kommen wir voran. Also haben wir uns entschieden, sie nach Hamburg einzuladen, um gemeinsam mit ihnen in einem neuen Workshop neue Motive zu erstellen. Bewerben kann man sich bei uns ab sofort unter pudel@pinkstinks.de!

PS: Du ärgerst dich über sexistische Werbung? Lade sie in die Werbemelder.in und erfahre, ob sie wirklich sexistisch ist. Wir monitoren seit 2017 sexistische Werbung in Deutschland.

Kommentare zu diesem Text könnt ihr uns ebenfalls in unseren sozialen Netzwerken hinterlassen und dort mit über 125.000 Menschen teilen!

Wenn wir in unseren Texten von Frauen und Mädchen sprechen, beziehen wir uns auf die strukturellen und stereotypen gesellschaftlichen Rollen, die alle weiblich gelesenen Personen betreffen.