Der „Pinke Pudel“ ist Deutschlands erster Positivpreis für geschlechtergerechte Werbung. Ausgezeichnet werden Kreative, die in Werbekampagnen mit Geschlechtsrollenstereotypen brechen und gesellschaftliche Vielfalt feiern. Der Pinke Pudel 2021 wurde am 23. März online vergeben.

Pudel-Workshop-Preis 2022

2022 wird es neben dem klassischen Pinken Pudel außerdem einen Pinken-Pudel-Workshop-Preis geben. In einem Make-Over sexistischer Werbung wie in in diesem Video werden wir die Agentur prämieren, die das überzeugendste Ergebnis liefert. Ab sofort können sich Unternehmen bewerben, deren Werbung als sexistisch gerügt wurde (von uns oder dem Deutschen Werberat), um mit ihrem Motiv am Workshop teilzunehmen und kostenlos ein neues zu erhalten! Schreibt uns an pudel@pinkstinks.de!

Negativpreise gibt es schon

In Deutschland gibt es mehrere Negativpreise, die Produzent*innen sexistischer Werbung zu Recht beschämen sollen: „Der zornige Kaktus“ der Frauenrechtsorganisation TERRE DES FEMMES oder „Der goldene Zaunpfahl“ für Gender-Marketing von Anke Domscheit-Berg, Sascha Verlan und Almut Schneering.

Die Cannes-Festspiele als Vorbild

Uns bei Pinkstinks fehlte ein Positivpreis, der Werbung prämiert, die mit solchen Geschlechtsrollenstereotypen bricht. Die Filmfestspiele von Cannes haben seit 2015 ihren „Glass Lion“, den Löwen, der mit Gender-Klischees bricht. Lions-Chef Philip Thomas artikulierte 2015 erstmals die große Verantwortung, die Kreative in der Werbung tragen: „Creativity has the power to change culture, and the wider world, in a deeply positive way. So rewarding creative work that fights to address the (mis)representation of gender in marketing communication is something we hope will lead to real change across the industry and society.“

Verbote sexistischer Werbung sind auf dem Vormarsch

Der britische Werberat, die Advertising Standards Authority (ASA), hat 2017 Verantwortung getragen und eine Studie zu den Auswirkungen von Gender-Marketing beauftragt. Das Resultat war schockierend. Laut der Studie bewirken Geschlechtsrollenstereotype in Marketing und Werbung, dass Kinder sich weniger zutrauen: Mädchen scheuen sich, auf den Tisch zu hauen und Jungen, ihre Gefühle zu zeigen. Daraufhin kündigte die ASA für 2018 neue Standards an, mit denen stereotype und sexistische Werbung verboten werden soll. In Bremen, Frankfurt und Berlin-Kreuzberg / Friedrichshain ist sexistische Werbung bereits verboten. Bei Pinkstinks arbeiten wir an der Abschaffung von Sexismus durch Sensibilisierung: Online-Kampagnen, eine Werbemelde-Funktion und Bildungsmaterialien an Schulen, Firmen, in Kneipen, Behörden und Vereinen sollen Menschen vermitteln, dass Sexismus ebenso wie Rassismus in der Werbung nicht zeitgemäß ist.

Mit positiver Energie Sexismus bekämpfen

Zusammen mit dem Gesamtverband Kommunikationsagenturen, dem Dachverband vieler renommierter deutscher Werbeagenturen, kamen wir so auf die Idee, einen Positivpreis zu vergeben: Um jene zu prämieren und zu ermutigen, die Frauen nicht nur als Dekoration und Männer als gefühlsarme Macher darstellen. In Deutschland nennt man emanzipierte Männer abfällig „Lila Pudel“. Das werten wir doch gerne positiv auf: Unsere pinken Pudel sind stolz darauf, mit Geschlechtsrollenstereotypen zu brechen.