Was ist sexuelles Mobbing?

Mobbing ist furchtbar und kommt auf viele Weisen daher. Eine davon ist sexuelle Belästigung. Das sind Kommentare, Gesten oder Botschaften auf dein Handy, die deine Sexualität angreifen oder dich ungewünscht sexualisieren. Hier beschreiben wir für Jugendliche, was sexuelle Belästigung ist und wo du dir Hilfe holen kannst. 

Wie jedes Mobbing ist sexuelles Mobbing eine Form von Belästigung, die dich unwohl fühlen lässt: Eine Grenze ist überschritten worden, du wurdest in einer Weise dargestellt oder angefasst, die sich nicht respektvoll anfühlt. Du hast das Gefühl, dich nicht dagegen wehren zu können. Das kann schon ein Zuruf oder Pfiff von jemanden sein, der*die gleich weitergefahren ist, ohne, dass du sagen konntest, dass du nicht möchtest, dass dir nachgepfiffen wird. 

Dieses Nachpfeifen nennt man auch „Catcalling“ und es gibt inzwischen Bemühungen, es unter Strafe zu stellen.

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Oder du wurdest als „sexy“ bezeichnet, obwohl du entweder gar nicht als sexuell attraktiv angesehen werden willst oder nicht wissen möchtest, dass dich diese Person sexuell attraktiv findet. Ob eine Person dich sexy findet oder nicht, kann sie dir unter vier Augen sagen, wenn du signalisierst, dass du an ihrer Meinung Interesse hast. Wenn dich nämlich jemand sexuell attraktiv bezeichnet, den du nicht magst oder kennst, kann sich das anfühlen, als mache sich diese Personen Gedanken über dich, die dir zu weit gehen. Und dass dir das nicht gefällt, ist verständlich. 

Genauso ist es richtig, wütend zu werden, wenn eine Person versucht, dich zu verletzen, in dem sie dich darstellt, als wärest du für die sexuellen Gedanken anderer eine Inspiration oder nicht Inspiration genug! Gerade Mädchen und Frauen werden gerne als entweder „zu sexy“ oder „nicht sexy genug“ beschrieben. Wer, bitte, hat das Recht, das festzulegen? Auch heute noch wird gerne Macht über Mädchen ausgeübt, in dem ihre sexuelle Attraktivität beurteilt wird. Auch ihre Sexualität. „Ach, bestimmt Lesbe!“ heißt es dann, wenn man sich nicht „sexy genug“ kleidet oder es äußert, dass man nicht als „sexy“ bezeichnet werden möchte. Hallo, hackt’s?

Leider ist Catcalling und sexuelles Mobbing noch nicht strafbar. Der erzwungene Kuss, das Foto unter den Rock oder das Top oder das Grapschen an den Hintern aber schon! Für all diese Dinge kann man sich tatsächlich an die Polizei wenden. Geh einfach mit einer*m Freund*in oder deinen Eltern auf die nächstliegende Polizeistation und sprich mit der Polizeibeamt*in darüber. Wenn das z.B. gehäuft in der 7. Klasse passiert und die Täter*innen nicht straffähig sind (weil noch nicht 14), kann die Polizei auch das Jugendamt einschalten. Als erstes kannst du aber auch zu einer*m Lehrer*in gehen, der*dem man vertraut. Nur manchmal ist da kein*er, der*m man sich anvertrauen mag. 

Dann kannst du auch das Hilfetelefon anrufen. Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ bietet deutschlandweit seit März 2013 unter der kostenlosen Telefonnummer 08000 116 016 erste Hilfe an. Es ist ein Unterstützungsangebot für Mädchen und Frauen, die von jeder Form von Gewalt betroffen sind, und steht rund um die Uhr zur Verfügung. 

Physische (also körperliche) Gewalt beginnt dort, wo dein Körper in einer Art berührt wurde, die dich verletzt. Das kann auch ein erzwungener Kuss oder ein Grapschen sein. Psychische Gewalt kann durch Cyber-Mobbing oder ständiges Catcalling ausgeübt werden – und du hast jedes Recht, dich zu wehren! 

Sehr empfehlen können wir auch diesen Text von Deeskalation Deutschland, in dem die Grenzen zwischen Kompliment, Flirten und Belästigung noch mal super aufgezeigt werden.

Wie kannst Du dir helfen?

Alles Liebe wünscht dir

dein PINKSTINKS Team

 

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