Ferrero, Produzent des traditionsreichen Kinder-Überraschungseis, hat eine neue Kampagne gestartet: „Olee!“ steht auf den Eiern. Und: „Tooor!“. Und „Flankengott“, „Spielemacher“, „Abseitsversteher“. Natürlich auch: „Weltmeister“! Und „Spielerfrau“! Spätestens hier müsste man sich über das inklusive Maskulinum der deutschen Sprache Gedanken machen. Denn, so sagt Ferrero, natürlich sind alle Begriffe nicht gezielt für das eine oder andere Geschlecht gemeint! „Spielerfrau“ sei eine ganz neutrale Bezeichnung, ebenso wie Weltmeister. Und wenn die Deutsche Frauenfußballmannschaft Weltmeister werden kann (in Gold gedruckt), kann doch sicher auch der eine oder andere Junge „Spielerfrau“ werden (in Pink gedruckt). Ferrero macht solche Aussagen aber nur auf Nachfragen von verärgerten Konsument*innen. Die ganzen Menschen, die Ferrero feiern, weil der Nahrungsmittel-Gigant Mädchen niedlich und Jungen cool sein lässt, würden das nämlich ziemlich doof finden.
Kann ein Junge Spielerfrau sein? Natürlich kann er sich als solche verkleiden. Aber dass die meisten Jungen sich mit „Spielerfrau“ nicht identifizieren, ist auch Ferrero klar. Dass hingegen kleine Mädchen bei einer weiblichen Bezeichnung und vielen männlichen nur eine sehen, die für sie gedacht ist, auch. Ferrero: Wie wäre es mit „Fußballgöttin“, „Fußballstar“, „Kickerin“? Wir würden uns freuen.
Stevie Schmiedel